Der nächste Einsatz im Abschnitt Wörthersee West ließ nicht lange auf sich warten!!
13:58 Uhr – Sirenenalarm für FF Damtschach, FF Wernberg, FF Föderlach, FF Velden am Wörthersee, B4 Brand Dachstuhl in Stallhofen Wernberg
…so lautete die Einsatzmeldung der LAWZ.
Bereits auf der Anfahrt zum Brandort konnte schon von Weitem eine starke Rauchsäule wahrgenommen werden.
Beim Eintreffen der ersten Wehr stand das Objekt, es handelt sich dabei um ein ca. 40 Jahre altes Wohnhaus, im Vollbrand.
Sofort eingeleitete Löschversuche mittels einer C-Angriffsleitung im Einfahrtsbereich zeigten vorerst keinerlei Wirkung. Auch war dem Einsatzleiter nicht bekannt, ob sich noch Personen im Objekt befinden, weshalb der Einsatz eines ATS-Trupps unumgänglich war. Der 1. ATS-Trupp verschaffte sich über die Haustüre Zugang ins Objekt. Es konnte vom 1. ATS-Trupp nach kurzer Zeit die erlösende Meldung abgesetzt werden „keine Personen im Objekt!“
Aufgrund der starken Brandlast im Inneren des Objektes, entschied sich der Einsatzleiter den ATS-Trupp vorerst abzuziehen und für einen massiven Außenangriff. Dieser erfolgte zeitgleich von mehreren Seiten und Angriffsleitungen. Auch wurden vom Einsatzleiter zwei Einsatzabschnitte gebildet, was eine bessere Koordination der Kräfte darstellte.
Wegen der sehr starken Rauchentwicklung um das gesamte Brandobjekt, wurde vom Einsatzleiter der Atemschutzeinsatz befohlen.
Mittels der zwischenzeitlich eingetroffene TMB der FF Velden/WS erfolgte der Angriff über das Dach des Hauses.
Aufgrund der Wasserknappheit am Einsatzort erfolgte vom Einsatzleiter die Nachalarmierung weiterer Tanklöschfahrzeuge. Da der Ortsteil Stallhofen über einen höhergelegenen Wasserbassin verfügt und wegen der enormen Wasserabnahme zur Löschwasserversorgung eine Zuliefern von Wasser in den Bassin kaum mehr möglich war, erfolgte, über Anordnung des Einsatzleiters, ein Pendelbetrieb für die Löschwasserzufuhr durch die nachalarmierten Tanklöschfahrzeuge.
Auch wurden dem Brandobjekt nahe gelegene Swimmingpools der umliegenden Wohnhäuser, über Zustimmung der jeweiligen Eigentümer, zur Bandbekämpfung herangezogen.
Die massive Blecheindeckung machte eine Brandbekämpfung über die Dachhaut nur sehr schwer möglich. So musste das Blechdach mittels Trennschleifer und Motorsägen geöffnet werden, damit sich die ATS-Trupps Zutritt zum Dachstuhl bzw. zum Kaltdach verschaffen konnten.
Ein in der Garage abgestellter PKW konnte, dank einer massiven Betondecke, fasst unbeschädigt aus dem Gefahrenbereich verbracht werden.
Nach geraumer Zeit zeigte der massive Außenangriff seine Wirkung. Auch erfolgte der Einsatz von Schaummittel zur Bekämpfung des Brandes der Dämmwolle im Dachgeschoß und Dachstuhl.
Leider erlitt ein junger Feuerwehrkamerad, aufgrund der starken Rauchentwicklung, eine leichte Rauchgasvergiftung und musste mit dem Rettungsdienst in LKH Villach verbracht werden. Wir wünschen unserem jungen Kameraden auf diesem Wege alles Gute und vor allem gute Besserung.
Auch erhielten wir während des laufenden Einsatzes die schreckliche Nachricht, dass ein Einsatzfahrzeug der FF Zauchen bei der Anfahrt zum Einsatzort verunglückt sei. Drei Kameraden wurden bei dem Unfall leider verletzt. Laut letzten Informationen befinden sich die Kameraden aber bereits am Weg der Besserung. Auch ihnen wünsche wir auf diesem Wege alles Gut und eine baldige Genesung.
Einige Eckdaten zum Einsatz: 9 Feuerwehren mit ca. 160 Kameraden*innen – 35 ATS-Trupps – ca. 110 ATS-Flaschen vor Ort gefüllt – ca. 30.000 Liter Atemluft, ca. 50.000 Liter Wasser im Pendelverkehr zugeführt.
Noch in den Abendstunden erfolgte das Abtragen des Dachstuhles durch die Fa. MÖSSLER-Trans. Dabei wurde mittels Polygongreifer der gesamte Dachstuhl entfernt und vorhandene Glutnester abgelöscht.
Um 22:45 Uhr konnte vom Einsatzleiter „Brand aus“ gemeldet werden. Die anwesenden Kräfte konnte sodann in ihre Rüsthäuser einrücken. Lediglich die FF Damtschach verblieb mit einer Brandwache vor Ort.
Die weiteren Aufräumungsarbeiten werden am Folgetag durchgeführt. So auch die Brandermittlung welche vom LKA Kärnten übernommen wurde.
Am Einsatzort anwesend war auch die Bürgermeisterin der Gemeinde Wernberg – Fr. LIPOSCHEK. Sie verschaffte sich so einen persönlichen Eindruck über die Situation und sparte nicht mit Lob und Anerkennung für die ausgezeichnete Arbeit der eingesetzten Feuerwehrkräfte.
Im Einsatz standen: BFKStv., AFK Wörthersee West, GFK Wernberg, FF Damtschen, FF Wernberg, FF Föderlach, FF Velden/WS, FF Lind ob Velden, FF Rosegg, FF Köstenberg, FF Kerschdorf HFW Villach, FF Zauchen, Bürgermeisterin und Mitarbeiter der Ged. Wernberg, Polizei Velden u. Reifnitz , LKA Kärnten, ÖRK Villach.
Allen Einsatzkräften sei auf diesem Weg nochmal ein herzliches Dankeschön für die perfekte Arbeit und Unterstützung bei der Einsatzaufarbeitung von Seiten der Einsatzleitung ausgesprochen.
Fotos und Bericht: FF Wernberg, FF, lind ob Velden, FF Köstenberg, FF Kerschorf, FF Föderlach, ÖA-Team Wörthersee West.