Bei einer Firma in Villach wurde ein Gemisch mit der UN –Nummer 3289 – GIFTIGER ANORGANISCHER FLÜSSIGER STOFF, ÄTZEND,- in der Menge von ca. 1500 Liter abgesaugt. Am Gelände eines Entsorgungsbetriebes in Feistritz/Drau wurde dieser dann für die weitere Entsorgung entleert, wobei es bei den Entladearbeiten zur Vermischung zweier Säuren mit entsprechender exothermer Reaktion kam. Durch die Hitzeentwicklung wurden die Dichtungen der Saugschläuche zersetzt und dadurch unkontrolliert das Säuregemisch freigesetzt.
Erstmaßnahmen durch den Entsorgungsbetrieb:
Durch den Entsorgungsbetrieb wurde der Schadstoffaustritt sofort erkannt und die nötigen Maßnahmen zur Verhinderung einer Umweltgefährdung durch Abdichten der Kanalisation, Absperrmaßnahmen am Fahrzeug durchgeführt und zur gleichen Zeit der Notruf abgesetzt.
Maßnahmen der Feuerwehr:
Die Feuerwehr Feistritz Drau wurde um 11:06 Uhr zu diesem Einsatz alarmiert. Die eintreffende Feuerwehr wurde über den Sachverhalt vom anwesenden Personal des Entsorgungsbetriebes in Kenntnis gesetzt, woraufhin über die LAWZ Kärnten, die Feuerwehr Töplitsch, die BTF Evonik, die Feuerwehr Spittal mit Gefahrstoffzug, den Landeschemiker und das Rote Kreuz an die Einsatzstelle alarmiert wurden.
Die weiteren Maßnahmen der Feuerwehr Feistritz/Drau beliefen sich auf Absperrmaßnahmen in einem Umkreis von ca. 250m zur Schadensstelle. Weiters wurden die angrenzenden Bürogebäude evakuiert und die Bahnhofstrasse durch die anwesende Polizei einspurig geregelt. Ein Atemschutztrupp wurde mit Wärmebildkamera zu dem Schadensobjekt entsandt um eine aktuelle Schadenslage zu erhalten.
Nach Eintreffen der weiteren alarmierten Feuerwehren wurden mit Hilfe des Entsorgungsbetriebes durch Bereitstellung mehrere ICB´s und unter Chemievollschutzanzügen umfangreiche Auffangmaßnahmen und Umpumparbeiten an der Schadensstelle begonnen. Die Aufgabe der Atemschutzsammelstelle und die Füllung der im Einsatz befindlichen Atemschutzflaschen wurde das Atemschutzfahrzeug der Feuerwehr Spittal/Drau übertragen. Ein Dekontaminationsplatz wurde durch das Gefahrstofffahrzeug der Feuerwehr Spittal/Drau und der verfügbaren Mannschaft im Bereich der Tankstelle errichtet.
Beratend der Einsatzleitung für die Abwicklung standen der Landeschemiker, Chemiker der Evonik Weißenstein und der abfallrechtliche Geschäftsführer vor Ort zur Verfügung. Eine Gefährdung der Bevölkerung und der Umwelt durch den austretenden Stoff bestand während des Einsatzes keine.
Im Einsatz standen:
Feuerwehr Feistritz/Drau: RLFA 2000, TLFA 4000, KRF-S, KLFA mit 25 Mann
Feuerwehr Töplitsch: RLFA 2000, KRF-W Tunnel, LF mit 15 Mann
Feuerwehr Spittal/Drau: GSF, ASF, TLFA 4000-2, mit 13 Mann
Feuerwehr Paternion: KLF, LF mit 8 Mann
Feuerwehr Pobersach-Feffernitz: KLFA mit 3 Mann
Feuerwehr Lansach: mit 2 Mann in Bereitschaft
BTF Evonik: mit 5 Mann und 2 Fahrzeugen
Rotes Kreuz: RTW, First Responder, Einsatzleiter mit 5 Mann
Polizei Feistritz/Drau: 2 Streifenwagen mit 4 Mann
Notarzt Dr. Roland Rauter
Amt der Kärntner Landesregierung: Landeschemiker Dr. Johannes Striedner
Evonik Weißenstein: Chemiker Dr. Michael Steinberger
Text: Johannes Winkler, BM
Fotos: FF Feistritz/Drau, FF Spittal/Drau